Das MaZ Programm ist ein Weg um Menschen anderer Kulturen zu begegnen und auch ihre
Lebensbedingungen und Hoffnungen zu teilen. Es möchte durch teilweises Mitleben in einer religiösen Gemeinschaft jungen Menschen, die Kraft des Glaubens spürbar werden lassen und ebenso eine internationale Kirchenerfahrung ermöglichen. Kirchen anderer Länder nehmen junge Menschen auf um mit ihnen ihr Leben und ihren Glauben zu teilen und gemeinsam miteinander zu lernen. Weiterhin will das Programm den Einsatz für "eine Welt" unterstützen und Verbindungen zwischen den Menschen schaffen.
MaZ bedeutet ebenso, die reichen Erfahrungen aus dem Dienst in die mitteleuropäische Kirche und Gesellschaft einzubringen.
Mehr Infos unter:
http://www.fcjm.de/cms/front_content.php?idcat=39
Einblicke in die malawische Kultur
Nun sind die 2 Wochen des Einführungsseminars schon fast vorbei. Am Anfang dieser zwei Wochen dachte ich noch, dass es noch ganz schön lange dauert, bis ich endlich in Madisi ankommen werde. Ich muss sagen, dass es anfänglich für mich schwer war sich hier einzufinden. Doch umso erstaunter bin ich wie positiv sich das Ganze hier in den zwei Wochen entwickelt hat. Die Zeit hier ging nun doch erstaunlich schnell um und am Freitag geht es dann endlich los, ankommen in dem Ort, wo ich ein Jahr verbringen werde. Aber nun möchte ich euch erzählen, was wir in dieser Woche in Ludzi noch erlebt haben und auch noch erleben werden. Am Samstag sind wir mit unserer Amama auf eine Hochzeit in einem Dorf gelaufen. Wir sind ca. eine Stunde dorthin gelaufen und wurden dort herzlich von allen Dorfbewohnern empfangen. Wir saßen vor einem Haus, wo uns die Familie unserer Amama vorgestellt wurde. Wir wurden in eins der Häuser eingeladen, dort wurde für uns Reis und Fleisch gekocht. Ich war ziemlich überrascht, wie dieses Haus von innen aussah. An den Wänden waren Chitenjen und Tücher aufgehangen. Ich habe es als sehr gemütlich empfunden und muss sagen, dass ich mir das Innenleben eines solchen Hauses immer sehr anders vorgestellt habe. Hierzu muss ich natürlich auch sagen, dass dies das erste Haus eines Dorfes war, in welchem wir waren und ich mir sicher kein Urteil darüber bilden kann, wie es in den anderen Häusern der Dörfer aussieht. Nachdem wir in dem Haus gegessen hatten, gingen wir zur eigentlichen Hochzeit. Interessant fande ich, dass die Musik über große Lautsprecher kam und Mikrofone vorhanden waren. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mir das alles ein bisschen anders vorgestellt, mit Trommeln und lauten Gesängen. Auch die Kleidung der Braut habe ich mir bunter vorgestellt, doch genauso wie in Deutschland trug sie ein weißes Hochzeitskleid und einen Schleier. Ihr Mann trug ebenfalls ein Hemd und ein Sakko. Das Brautpaar stand vor den Menschen, sozusagen auf einer Bühne. Nach und nach kamen verschiedene Gruppen in die Mitte eines Menschenkreises und tanzten dem Brautpaar Geld und Geschenke und irgendwann waren auch wir an der Reihe. Also stellten wir uns auf und tanzten gemeinsam mit den angehenden Schwestern unser Geld zu dem Brautpaar und tatsächlich muss ich sagen, dass es ziemlichen Spaß gemacht hat. Der „Moderator“ der Hochzeit begrüßte uns mit den Worten „Unsere Freunde aus Deutschland“ und hing noch gleich ein zweites Lied hinten dran, damit wir Deutschen mal zeigen konnten wie wir tanzen können.
Für mich war dies überhaupt nicht befremdlich, ich hatte eher das Gefühl, dass man immer mehr dazugehört und die Menschen einen hier immer mehr in ihren Kreis aufnehmen, was sie natürlich schon von Anfang an machten. Ich fand es schön zu sehen, dass es natürlich viele Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten einer Hochzeit gibt. Diese kulturellen Unterschiede wurden auch noch einmal in unserer Culture Lesson mit einer Schwester besprochen.
Am nächsten Tag ging es dann auch schon weiter und zwar mit einem Gottesdienst, der draußen stattfand. Dieser sollte eigentlich um 9 Uhr starten, allerdings warteten wir um halb 10 immer noch darauf, dass es endlich losging. Diese Messe war etwas besonderes, hier wurden Menschen ausgezeichnet und Kinder bekamen Zertificate. Außerdem wurde sie auch aufgezeichnet. Als die Messe anfing wurde der Rosenkranz gebetet. Hiernach begann die eigentliche Messe. Ich fand die Messe ziemlich beeindrucken, die Trommeln, der Chor und tanzende Kinder. Es ist einfach so viel lebensfroher und bunter als die Messen in Deutschland und genau deswegen kommen mir die 3 Stunden, die diese Messe gedauert hatte, eher vor wie 30 Minuten. Ich freue mich bereits jetzt auf die vielen Messen und Feste die ich hier erleben darf.
Am Montag (29.08.2017) sind wir gemeinsam mit zwei Schwestern auf eine Farm in Mkando gefahren. Hier haben wir die Ställe der Schweine und Ziegen, die Hühner und verschiedene Obstbäume gesehen. Außerdem gab es eine Menge an Zuckerrohr. Dieses haben wir am Abend dann in unseren Bus geladen und noch auf dem Weg probiert und ich muss ehrlich sagen, dass ich noch nicht ganz genau weiß ob mir das gut schmeckt, aber das werde ich in der nächsten Zeit noch herausfinden.
Eine Sache von der ich euch gerne noch erzählen möchte, ist die das wir heute Hühner gekauft haben. Später als wir wieder Zuhause angekommen sind, sollten diese Hühner mit unserer Amama geschlachtet werden und ich bin ganz ehrlich, ich habe das nicht übers Herz gebracht. Natürlich ist mir bewusst, dass das in Deutschland genau das selbe ist und die Hühner dort genau so geschlachtet werden damit wir alle etwas zu Essen haben. Aber mit anzusehen, wie dem Huhn mit einem Messer der Hals abgeschnitten wurde, war mir einfach doch noch zu viel!
Ich freue mich nun noch auf die letzten Tage in Ludzi. Am Donnerstag fahren wir noch mit zwei Schwestern und unseren Chichewa Lehrern an den Malawisee. Hierauf freuen wir uns alle bereits das ganze Einführungsseminar. Am Freitag fahren wir dann alle in unsere Projekte und beginnen sozusagen nochmal von vorn. Ich finde es schon komisch nun wieder das Dorf zu wechseln, da man sich nun langsam hier eingelebt hat. Aber umso mehr freue ich mich auch, die Leute dort kennenzulernen, wo ich das ganze nächste Jahr leben werde. Vor allem freue ich mich auch endlich das Projekt in dem ich arbeiten werde kennenzulernen. Der nächste Blogeintrag wird also schon aus Madisi erfolgen und ich hoffe, dass ich euch dort viele positive neue Dinge mitteilen darf. Tionana Kathlen