Neue Erfahrungen und Eindrücke für euch!

Auf dem Weg zum Botschafter
Auf dem Weg zum Botschafter

Botschafterfest


Am 03.10.2017 habe  ich mich früh morgens  alleine  auf den  Weg nach  Lilongwe  gemacht, da  die anderen noch  Arbeiten  mussten.  In Lilongwe  angekommen bin ich noch ein  bisschen durch die Stadt  geschlendert, bis  ich  mich  auf den  Weg zum  Mabuya  Camp gemacht  habe  und dort  ein bisschen die  Ruhe  genossen habe,  bis  die  anderen  Freiwilligen  nach und nach  eintrudelten.  Es  war schön alle  wiederzusehen und wieder  über neue  Eindrücke  berichten zu können.  Gegen Nachmittag haben  wir uns  dann  alle  schick gemacht  und die  Schminke  wurde  wieder  heraus  gekramt, den es ging  zur Residenz  des  deutschen Botschafters  um  gemeinsam  das  Fest  der deutschen  Einheit  zu feiern. In der  Residenz  angekommen  wurden  wir alle  freundlich  vom  Botschafter und seiner  Frau in Empfang genommen und wurden heraus  in  den Garten  geführt. Dieser war sehr schön hergerichtet und das  Gefühl  von richtigem  Gras  unter den  Füßen  war schon ein wenig ungewöhnlich.  Wir schauten uns  vorerst  einmal  um.  Überall  waren Getränkestände  und Stände  mit  Essen  aufgebaut  und unsere  erste  Aufmerksamkeit  fiel  auf deutsches  Brot.  Das  Brot  kommt  von einem  Bäcker  aus Mzuzu und ihr  könnt  euch  gar nicht  vorstellen  wie  fantastisch es  war in eine  Scheibe  Roggenbrot  zu beißen, dass  hat  sogar den Currywurststand übertroffen! Zum Anfang hat  der deutsche  Botschafter  eine  Rede  gehalten.  Danach habe  ich mich mit  einer kleinen Gruppe  von Freiwilligen  auf den  Weg gemacht  um  mit  ein  paar Leuten zu reden  und auch deren  Erfahrungen  zu hören. Es  sind viele  schöne  Gespräche  entstanden  und man hat  sehr viele unterschiedliche  Geschichten  gehört.  Wir  haben ein  Gespräch  mit  einem  Malawischen  Mann geführt,  der vom  Dorf kommt. Er hat  es  geschafft  in der USA  zu studieren  und sich nun seinen Traum  von seinem  eigenen  Cafe  in  Lilongwe  verwirklicht. Ich muss  sagen, dass  es  wirklich  sehr schön war, zu  hören wie  seine  Sicht  auf die  ganzen  Dinge, die  wir bereits  erlebt  haben ist  und wie  er das  Leben in Malawi  empfindet.  Außerdem  konnte  man den  Kaffee  dort  testen und es  war wirklich herrlich mal  wieder  einen  richtigen Kaffee  zu  trinken.  Als  wir uns  verabschiedeten, hat  er uns  dazu eingeladen  am  nächsten  Tag in  sein Cafe  zu  kommen  und uns  dort  umzuschauen. Danach  suchten wir uns  erst  einmal  ein ruhiges  Plätzchen  und suchten nach  was  zu  essen.  Wir fanden  unterschiedliche  Sachen  wie  Rotkohl, Hähnchen,  Kuchen, Brot, Currywurst, Bratkartoffeln und Frikadellen.  Nachdem  wir gesättigt  waren ließen wir uns  an einem  Tisch  nieder und genossen die  Atmosphäre.  Wir entschlossen dann noch ein  wenig zu tanzen, die  Livemusik wie  auch der Dj waren echt  super.  Als  das  Fest  dann um  ca.  12 Uhr beendet  war haben  wir uns  von allen verabschiedet  und verließen das  Gelände  des  Botschafter.  Allerdings  stellte  sich dann ein  Problem dar.  Nämlich hatte  unser  Taxifahrer, welcher  uns  zur Residenz  gefahren hatte,  schon Feierabend. Wir versuchten  andere  diverse  Nummern,  wo allerdings  keiner mehr  ran ging. Gott  sei  Dank haben andere  Freiwillige  ein  Taxi  gerufen, welches  dann  zurück kam  und uns  nach  und nach alle  mitnahm. Ich  und eine  andere  Freiwillige  sind dann um  kurz  nach zwei  endlich  im  Mabuya  Camp angekommen  und nur noch müde  ins  Bett  gefallen. Am nächsten Morgen machten wir uns  dann tatsächlich auf den  Weg um  uns  das  Cafe  anzuschauen. Dieses  lag  mitten im  Lilongwe  Wildlife  Reserve  und war wunderschön. Nachdem  wir uns  fast  alle einen Kaffee  gönnten  haben wir uns  dazu  entschlossen noch eine  Tour zu machen, denn in  dem Reserve  gab es  außer  Affen,  die  in den  Bäumen  sprangen  auch noch Phytons, Löwen (die  wir leider nicht  sehen konnten,  da  sie  krank  waren) und andere  Tiere  zu  sehen. Es  war ein wirklich schönes Gelände  und es  war ebenso schön die  Geschichten  der einzelnen  Tiere  die  dort  leben  erfahren  zu dürfen.  Hiernach haben  wir uns  nur noch  auf den  Weg  zum  Shoprite  gemacht  und sind von da  aus wieder  alle  zurück in  unsere  Projekte  gefahren.  Aber wie  immer war es  ein  schönes  Gefühl  die anderen Freiwilligen  wiederzusehen.


Tiere  hautnah – unser  Wochenende  im  Kuti  Wildlife  Reserve

Letztes  Wochenende  , am  14. Oktober machten wir uns  früh morgens  auf den  Weg um  unser  langes Wochenende  zu genießen. Denn am  Sonntag war hier  in Malawi  Muttertag  und am  Montag somit ein  gesetzlicher  Feiertag,  an dem  wir frei  hatten.  Wir machen uns  mit  dem  Minibus  auf  den  Weg nach  Lilongwe  und fuhren von da  aus  Richtung Salima, wo wir dann an einer Straße  herausgelassen wurden und noch ca.  8 Kilometer mit  dem  Kabasa  zum  Reserve  gefahren  sind. Dort  angekommen  haben wir uns  einen  sogenannten  A  – Frame  gemietet,  der insgesamt  Platz  für 4 Leute  bietet.  Es  gab unten  zwei  Betten und oben  zwei  Betten von da  aus  hatte  man einen wunderschönen Blick und hat  die  ganzen  Tiere  hören können, denn  es  gab anstelle  von Fenstern  nur Netze. Wir haben  uns  am  Samstag und am  Sonntag Fahrräder  gemietet,  mit  denen wir den  Park erkundet haben.  Am  ersten  Tag haben wir uns  also auf den  Weg gemacht  und vorerst  ein  paar Rehe  und Antilopen sehen können.  Als  wir ein Stück  weiter fuhren  ist  dann direkt  vor uns  eine  Gruppe  von Zebras  vorbeigelaufen. Natürlich  wurden  sofort  die  Fahrräder  abgelegt  und eine  Fotosession gestartet.  Es  war unglaublich, wie  nah  man an die  Zebras  ran kam  und irgendwie  unwirklich,  dass kein  Zaun dazwischen stand. Nach  einer halben Stunden  etwa  sind wir dann weiter gefahren  und haben  uns  erst  mal  mehrere  Liter  zu trinken besorgt, denn es  war nicht  so klug von uns  mitten in  der Mittagshitze  mit  dem  Fahrrad durch den Park zu  fahren, aber  nun gut.  Als  wir uns  dann alle  wieder akklimatisiert  hatten, sind wir zum  Sunset  – Deck gefahren  und haben uns  dort  am  Wasser den Sonnenuntergang  angeschaut.  Zum  Abend haben wir uns  dann noch  was  leckeres  aus  dem Restaurant  gegönnt,  bis  wir nach einer ausgiebigen Dusche  alle  in  den Betten lagen. Am nächsten Morgen war ich fest  entschlossen aufs  Fahrrad zu springen  und die  Giraffe  zu finden, die  sich irgendwo auf 2000 Hektar  Land  befinden sollte.  Allerdings  merkten wir beim  Aufstehen alle, das  wir das  Fahrrad  fahren nicht  mehr  so gewöhnt  waren.  Doch  nach einem  Frühstück und einem  entspannten  Vormittag machten  wir uns  auf den  Weg um  die  Giraffe  zu finden.  Nach  einigen Fehlalarmen hatte  ich  es  echt  aufgegeben  und wir machten  uns  auf  den Rückweg. Doch als  ich  dann auf  meinem  Fahrrad saß und meinen Blick durch  den  Wald  schleifen  lies,  sah ich weit  hinten  etwas, das  ziemlich groß war und mich tatsächlich nur ein  schließen  lies:  Da  ist  sie, da  ist  die  Giraffe. Nach dem  ich  die  anderen  zum  anhalten  bewegte,  schlichen  wir uns  durch  den  Wald und standen wirklich vor der Giraffe,  die  war allerdings  eher  skeptisch uns  gegenüber  und wusste  nicht  so wirklich ob sie  sich  schnell  vom  Acker machen  sollte  oder  doch eher auf  uns  zukommen  sollte. Doch das  war mir  egal,  denn ich habe  die  Giraffe  gefunden und gesehen. Danach  konnte  ich  ruhigen Gewissens  zurück fahren  und den Rest  des  Tages  in der  Hängematte genießen. Am Tag der Abreise  haben  wir noch in Ruhe  gefrühstückt  und sind dann  mit  dem  Kabasa  ins nächste  Dorf gefahren um  zum  Busdepot  zu kommen.  Ich war froh als  wir im  Bus  saßen  und genoss die  Fahrt  nach  Hause.  Dort  angekommen  war es  auch fast  schon wieder  dunkel,  sodass  ich nur noch meinen Rucksack  auspackte  und mich  in mein Zimmer  zurückzog um  die  vielen Eindrücke  zu verarbeiten. 

Neuigkeiten  aus  dem  Krankenhaus

Seit  einigen  Wochen arbeite  ich jetzt  auf dem  General  Ward.  Dort  werden Patienten  mit  chronischen Erkrankungen und auch  Menschen  die  Palliativmedizin  benötigen  versorgt. Meine  Aufgaben hier sind es  beispielsweise  den Blutzucker  zu messen, die  Vitalzeichen  zu kontrollieren,  Blutproben  zum Labor  zu bringen,  Medikamente  aus  der  Apotheke  zu  holen, Spritzen aufzuziehen,  Medikamente  zu verteilen und auch  die  Patienten  zum  Röntgen  zu begleiten. Die  Arbeit  macht  mir sehr viel  Spaß und ich  muss  sagen,  dass  es  viele  unterschiedliche Krankheitsbilder  zu sehen gibt.  Die  Patienten  leiden  beispielsweise  unter  Asthma,  Gastritis, Tumoren,  Malaria  oder auch  einem  zu hohen Blutzucker. Immer wieder  kommen  Patienten, welche vorher  bereits  bei  einem  traditionellen  Doktor waren, dies  sind etwa  80 % aller  Patienten.  Wenn sie im  Krankenhaus  ankommen, sind die  meisten  schon sehr krank und bei  vielen  ist  auch  die psychische  Mitbelastung  zu erkennen.  Bei  den  traditionellen Doktoren  (auch  Whitchdoctor enannt) werden den  Patienten beispielsweise  Kräutermischungen zum  trinken  gegeben,  wodurch es  zu  Vergiftungen  kommt.  Außerdem  werden  verschiedene  Kräutermischungen auf  Wunden gelegt, die  zu einer  Infektion  dieser führen. Auch der viel  zu  hohe  Blutzucker kommt  in  der letzten  Zeit  wiederholt  bei  Patienten vor.  Da  dies allerdings  verhältnismäßig  wenige  sind, ist  es  meist  so, das  kein Insulin  zur Hand ist. Insulin  gibt  es im  Krankenhaus  nicht  vorrätig,  da  es  sehr wenige  Patienten  sind, die  dies  brauchen  und es  sehr teuer ist.  Würde  das  Krankenhaus  Insulin vorrätig anschaffen,  würde  es  nach  einer  Zeit „verkommen“. Es  ist  allerdings  so, dass  in dringenden  Fällen  Insulin von einem  anderen nahegelegen  Krankenhaus  geholt  werden kann. Auch werden hier  genauso wie  in  Deutschland alle  Schritte  genau dokumentiert.  Auch  wenn es keine  Computer gibt,  gibt  es  verschiedene  Blätter in denen  Medikamentengabe, Laborergebnisse, weitere  Behandlungsmöglichkeiten beziehungsweise  das  weitere  Vorgehen  genaustens dokumentiert  wird.  Auch gibt  es  jeden Montag, Mittwoch  und Freitag  die  Ward  Round. Diese  ist vergleichbar  mit  der  Visite  in  Deutschland. Gemeinsam  mit  einem  Arzt  werden sich  die  Fälle  und die  Patienten genaustens  angesehen und weitere  medizinische  Maßnahmen dokumentiert.  Wird  ein Patient  entlassen, wird das  Aufnahmedatum, das  Entlassdatum, die  Diagnose  und die  Medikamente, welcher der Patient  für Zuhause  benötigt  im  Health  Passport  eingetragen. Danach  geht  der Guardian (also  der  Angehörige  /  Verantwortliche) mit  der  Akte  des  Patienten  und dem  Health  Passport  zum Accounts  Office,  wo er  den Krankenhausaufenthalt  bezahlt. Ich  freue  mich  sehr auf die  nächsten  Wochen und freue  mich  darauf mich noch  mehr im Arbeitsalltag einzuleben  und den genauen  Ablauf verstehen zu können.


Ich  hoffe  ihr habt  nun wiedermal  einen  kleinen  Einblick  in das  Leben  hier bekommen und seit interessiert  wie  es  weitergeht.


Tionana


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