Nun melde ich mich mit einem neuen Blogeintrag.
In der letzten Zeit ist wieder viel passiert und ich freue mich darauf euch davon berichten zu können und euch
einen kleinen Einblick in das Leben hier in Malawi/ Madisi gewähren zu dürfen.
Erst einmal gibt es einen kleinen Rückblick. Am 15.09.2017 haben wir uns früh morgens, gemeinsam mit Schwester Veronika, auf den Weg nach Lilongwe gemacht. Wir haben uns hier mit den anderen Freiwilligen am Immigration Office getroffen, da wir dort noch etwas erledigen mussten. Hiernach haben wir uns von der Schwester verabschiedet und sind dann alle gemeinsam zum Mabuya Camp aufgebrochen, wo wir den Rest des Wochenendes verbracht haben. Nach einem ordentlichen Fußmarsch durch Lilongwe sind wir dort angekommen und haben uns gefühlt wie im Urlaub. Die Anlage dort war sehr schön und nachdem wir unsere Sachen in einem Dorm untergebracht hatten, haben wir es uns draußen gemütlich gemacht. Den Rest des Tages haben wir damit verbracht uns über unsere Projekte und auch Gefühle auszutauschen, was mir persönlich sehr gut getan hat. Ich fand es schön zu hören, wie der Alltag bei den anderen aussieht und sich einfach über verschiedene Erfahrungen auszutauschen. Am nächsten Tag sind wir dann in Lilongwe zu einem Chitenjenmarkt gegangen, es war allerdings erst einmal sehr schwierig diesen Ausfindig zu machen, sodass dies fast eine Stunde gedauert hat. Als wir dann endlich in einer kleinen Gasse angekommen waren, war ich fast überfordert mit den hunderten Stoffen und Farben die plötzlich vor mir lagen. Eine Stunde haben wir uns damit befasst uns die wunderschönen Muster anzuschauen und auch die ein oder andere Chitenje mitzunehmen. Wir sind danach einfach noch ein Stück gelaufen um noch ein bisschen mehr von Lilongwe – der Hauptstadt Malawis – zu sehen, bis wir am Shoprite angekommen waren. Der Shoprite in Lilongwe ist wirklich riesig und ist wie ein Supermarkt in Deutschland aufgebaut. Hier haben wir uns etwas zum Mittagessen gekauft – für mich gab es Samosas, das sind Teigtaschen, gefüllt mit Hackfleisch, Zwiebeln und ein bisschen Gemüse -. Hiernach trennten sich unsere Wege, da einige Freiwillige sich noch Braids machen lassen wollten. Mit den anderen sind wir zurück ins Camp gefahren um uns dort noch ein bisschen auszuruhen und einfach die gemeinsame Zeit zu genießen. Am Sonntag sind wir nach einem Einkauf im Supermarkt alle wieder zurück in unsere Projekte gefahren. Ich muss sagen, dass mir dieses Wochenende echt gut getan hat, da man sich mit den anderen austauschen konnte und viele schöne Gespräche geführt hat und sich über die ein oder andere Erfahrung gut austauschen konnte und so auch die Sichtweisen der anderen auf bestimmte Situationen erfragen konnte.
Die Arbeit im Krankenhaus
Am 10.09.2017 hatte ich meinen ersten Arbeitstag, auf den ich solange gewartet habe. Mein Arbeitstag beginnt morgens um halb acht und beginnt mit dem Morning Assembly. Hier wird gesunden, gebetet und aus der Bibel vorgelesen. Danach gibt es jeden Tag eine Morgenbesprechung, die in der Regel eine halbe Stunde dauert. Hier wird von der Nacht berichtet und anliegende Themen werden kurz besprochen. Hiernach gehe ich auf die Station, zurzeit arbeite ich im Outpatient Department.. Zu vergleichen ist dies eigentlich mit der Notaufnahme in Deutschland. Wenn die Patienten kommen, zeigen sie ihren Health Passport vor und bekommen einen Stempel. Danach werden sie gewogen und es wird der Blutdruck wie auch das Fieber gemessen. Diese Daten werden dann in den Gesundheitspass eingetragen. Hiernach gehen sie dann ganz normal zu den Arztzimmern, wo der Arzt eine vorzeitige Diagnose stellt. Zur Zeit sind nicht allzu viele Patienten da, dies wird sich allerdings in der Regenzeit auch wieder ändern. In der Zeit wo keine Patienten da sind, tausche ich mit den Mitarbeitern über die Arbeit im Krankenhaus und auch den unterschieden zu Deutschland aus oder schaue einem Arzt über die Schulter wie beispielsweise Gipsverbände angelegt werden oder auch Nähte gemacht werden. Ich freue mich bereits jetzt darauf auch die anderen Stationen im Krankenhaus kennenzulernen und mithelfen zu dürfen. Am ersten Arbeitstag habe ich das gesamte Krankenhaus sehen dürfen und muss sagen, dass ich an einigen Stellen geschockt war. Allerdings muss man auch bedenken, dass man ein Krankenhaus hier in Malawi gar nicht mit dem hohen Standard in Deutschland vergleichen kann. Für die Menschen hier ist es so gut und hilfreich ein Krankenhaus in der Nähe zu haben, in dem sie die bestmögliche Hilfe bekommen und alles dafür getan wird, dass sie wieder gesund werden. Hier in Malawi gibt es keine Krankenwagen wie wir sie aus Deutschland kennen. Die Patienten werden meist von ihren Familien ins Krankenhaus gebracht. Der Krankenwagen hier in Malawi bringt die Patienten beispielsweise in anderen Krankenhäuser wenn die medizinische Ausrüstung nicht mehr ausreicht. Beispielsweise kommen Patienten aus benachbarten Dörfern nach Madisi um hier geröntgt zu werden. Nun weiter im Arbeitsalltag. Um zwölf beginnt meine Mittagspause, das Mittagessen holen wir uns immer von den Schwestern, so ist danach noch Zeit für einen kleinen Mittagsschlaf oder ein bisschen ausruhen auf der Terasse, bevor es um zwei Uhr wieder los in Krankenhaus geht. Um fünf Uhr endet mein Arbeitstag und hiernach haben wir beispielsweise noch Chichewa – Unterricht oder kaufen Kleinigkeiten an den Ständen, die kurz hinter der Schule sind. Ich hoffe ich konnte euch einen ersten kleinen Einblick in den Arbeitsalltag geben und kann euch bald noch viele Erfahrungen mitgeben.
Taufe in Malawi
Am Sonntag (24.09.2017) fand die Messe morgens erst um neun Uhr statt. Außerdem war sie diesmal draußen vor der Kirche, da an diesem Tag 83 Erwachsene Menschen getauft und gefirmt wurden. Die Taufe der Erwachsenen lief hier ganz anders ab wie in Deutschland. Die Täuflinge hatten alle eine weiße Bluse beziehungsweise ein weißes Hemd an und saßen alle auf einer Seite hinter ihnen saß jeweils der Taufpate. Die Täuflinge haben sich in einer Reihe aufgestellt und sind dann nach vorne gegangen, jeder hatte einen Zettel mit seinem Namen in der Hand, welcher dem Katecheten abgegeben wurde. Dieser hat er dann dem Priester zugerufen. Dieser hat dann mit einer Tasse Wasser aus dem Eimer geschöpft und dem Täufling dreimal (im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes entsprechend) ins Gesicht geschüttet. Die Taufpaten haben dabei den Kopf des Täuflings gehalten. Als die Täuflinge alle wieder auf ihrem Platz waren, wurde ihnen ein weißes Tuch auf den Kopf gegangen, was die Reinheit zeigen sollte. Außerdem haben sie Salz bekommen, was die Reinheit der Sinne bestärkt. Jeder Täufling hat eine Kerze bekommen, die das Licht in der Welt widerspiegelt. Weiterhin haben sie auch Rosenkränze umgelegt. Zur Firmung sind sie wieder nacheinander nach vorne gegangen und haben dort ein Kreuz mit Öl auf die Stirn bekommen und einen leichten Schlag gegen die Wange, was den heiligen Geist bestärken soll. Ich war sehr beeindruckt und fand es sehr schön zu sehen, wie die Taufe hier in Malawi abläuft. Es wurde wieder viel gesungen und getanzt. Es wäre eine wirklich schöne Messe. Mit diesem Eindruck beende ich meinen Blogeintrag und hoffe, dass ich euch demnächst noch viele weitere Erfahrungen mitteilen darf.
Eure Kathlen.
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